Portugal – Facetten eines Landes
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Obgleich Portugal ein kleines Land ist, ist es schwierig, das Land der Lusitaner in wenigen Worten zu beschreiben. Portugal im Westen der iberischen Halbinsel, liegt dem Atlantik zugewandt, doch Rücken an Rücken mit seinem iberischen Bruder Spanien. Denn obgleich so nahe, haben sich doch beide Länder so unterschiedlich entwickelt.
Seit dem 13. Jahrhundert sind die portugiesischen Grenzen unverändert. Das kleine Land im iberischen Westen ist die älteste Nation Europas mit einer einheitlichen Sprache.
Viele Völker und Kulturen gelangten an diesen Landstrich, prägten ihn. Im 15. Jahrhundert, zur Zeit der Entdeckungsreisen der Portugiesen, bereicherten die Kulturen der eroberten Länder wiederum die portugiesische Kultur.
Mit anfänglicher Vorsicht wurde der Norden Afrikas entdeckt, bevor man ins Unbekannte aufbrach, den Seeweg nach Asien und Brasilien entdeckte.
Noch heute spürt man die Einflüsse in Portugal, die vom Norden bis zum Süden hin die Menschen und damit die Landschaft so unterschiedlich prägen. Anderes wiederum ist dem portugiesischen Volk gemeinsam, wie die „saudade“, die eine wichtige Eigenheit der Portugiesen ist.
Was ist Saudade?
Fernando Pessoa, wohl einer der bekanntesten portugiesischen Schriftsteller beschrieb die Saudade als Leiden, das man geniesst und als Glück unter dem man leidet. Besungen wird die Saudade im Fado.
Der Fado ist ein melancholischer Gesang. Ob er Erbe der maurischen Kultur, verbunden mit den Sehnsuchtsliedern der Seefahrer und der Zurückgebliebenen ist unklar.
Er ist jedoch noch heute ein wichtiges Element der portugiesischen Kultur. Als Männergesang findet man ihn im Norden Portugals, in seiner Hauptstadt Lissabon und auch im Süden.
Im Süden Portugals an der Algarve setzt man sich an lauen Sommerabenden bei einem Glas Wein, zusammen und lauscht den Klängen des Fado, der einen für kurze Zeit zum Träumen bringt und die Portugiesen an ihre reiche Vergangenheit erinnern lässt.
Portugal sorgt für Überraschungen
Wer sich aufmacht, um Portugal zu entdecken, wird viele Überraschungen erleben. Auf seinen 92.345 km² finden sich viele Kontraste.
In Norden, die sattgrüne Landschaft, die im Winter von schneeweissen Bergspitzen gekrönt wird, während der sonnige Süden im Winter von einem weissen Meer aus Mandelblüten verziert wird.
Bei einer Reise vom Norden Portugals in den Süden verändert sich die Landschaft Stück für Stück wie auch ihre Bewohner. Der bewaldete und grüne Norden mit seinen dunstigen, feuchten Morgen, der das volle Aroma des portugiesischen Weines so prägt, verändert sich nach Süden hin.
Überschreitet man den Tejo bei Lissabon betritt man das Alentejo, das Eingangstor zum Süden. Das gleichmässige milde Meeresklima verwandelt sich in heisse Sommer und kalte Winter.
Wo im Norden der Atlantik beeinflusst, hinterlässt hier der Orient seine Spuren, noch sichtbarer in der südlichsten Provinz Portugals, an der Algarve.
Die weiss gekalkten Häuser, deren Fenstersimse und Türen farbig bemalt werden, zeigen die Kontur der Häuser.
Wörtlich an allen Ecken und Enden finden sich maurische Spuren wie die kunstvoll gestalteten Kamine, Fassadenverzierungen und die Schöpfbrunnen, an denen einst die Esel die schweren mit Wasser gefüllten Tröge hochzogen.
Welche Farbe hat Portugal?
Die Farbe Portugals ist blau. Nicht wegen der blauen Atlantikgrenze und des klaren Blau des Himmels. Es sind die Azulejos, die die portugiesische Kunst, die die Fassaden von Bauwerken, wie Kirchen und Paläste aber auch die bürgerlichen Häuser so prägt.
Azulejos, so nennt man die Kacheln, mit denen in Portugal Häuser verschönt, Innenräume und Innenhöfe, Gärten und Denkmäler gestaltet werden.
Die traditionellen Farben der Azulejos sind weiss und blau. Sie sind Teil des maurischen und spanischen Erbe Portugals.
Lebenskunst in Portugal
Die vielen Facetten machen Portugal so interessant. Obgleich die vielen Baudenkmäler, Kirchen und Paläste begeistern, berührt einen der Charme des alltäglichen Lebens.
Es sind die liebevoll gestalteten Gärten, die Teil des Hauses sind, es sind die vielfältigen Speisen und Weine, die man auskosten muss.
Es sind die Portugiesen mit ihrer zurückhaltenden und doch gastfreundlichen Art, bei denen man sich als Gast stets wohl fühlt auf einer Reise am Rande Europas.