Thunfisch in Portugal
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Wo findet man den Thunfisch in Portugal? Kennen Sie nur Thunfisch aus Dosen oder kennen Sie auch Thunfisch, wie er an der Algarve zubereitet wird? Für die Nahrungssuche legen Thunfische grosse Entfernungen zurück.
Dafür sind sie mit ihrem stromlinienförmigen, kräftigen Körper bestens geeignet, können eine Geschwindigkeit bis zu 77 km/h erreichen und 170 Kilometer an einen Tag zurücklegen. Zudem sind Thunfische sehr intelligent.
Thunfische ernähren sich in erster Linie von Tinten- und Kleinfischen wie auch Krebstieren. Die verschiedenen Thunfischarten sind in den tropischen Meeren verbreitet, grössere Arten finden sich auch in den kälteren Gewässern wie der Blauflossenthunfisch.
Beliebter Speisefisch
Der Thunfisch gehört aus Sicht der Fischerei zu den wichtigsten Speisefischen.
Millionen Tonnen werden jährlich gefischt besonders in Japan als Sushi zubereitet.
Da sich im Thunfisch, wie auch in anderen Raubfischen Quecksilber befindet, wird der Genuss von Thunfisch nur eingeschränkt empfohlen.
In den vergangenen Jahren hat der Thunfischfang derartige Ausmasse angenommen, dass fast alle Thunfischarten massiv überfischt sind.
Vom Aussterben bedroht sind die Blauflossenthune und die pazifischen Grossaugenthune.
Gleichzeitig werden auch die meisten Arten des Thunfischfangs, wie mit dem Ringwadennetz, auch als Tierquälerei angeprangert.
Damit noch nicht genug, denn in den Netzen und Fangvorrichtungen verfangen sich auch unerwünschte und oft geschützte Meerestiere wie Schildkröten oder Delfine.
So gibt es vor allen in Nordamerika aber auch in Europa Bewegungen, die nur Thunfische mit dem Zertifikat „verantwortlicher Fischfang – pescaria responsável“ oder „dolphin-free tuna“ für den Verzehr empfehlen.
Tradition des Thunfischfang in Portugal
In Portugal und insbesondere an der Algarve hat der Thunfischfang eine lange Tradition.
Der Thunfischfang hat an der Algarve eine lange Tradition, bereits die Römer und Mauren genossen den leckeren Fisch.
Während der Thunfisch erst in Dosenform oder als Sushi anderenorts er neueren Datums bekannt ist und vermehrt konsumiert wird, hat der Thunfisch an der Algarve, gekocht oder in der Pfanne zubereitet, mit Olivenöl beträufelt oder serviert mit Tomaten und Zwiebeln bereits eine lange Tradition.
An der Atlantikküste der Algarve wird der Thunnus thynnus L. der rote Thunfisch gefischt, der hierzulande auch als „Rabil“ bekannt ist.
Er erreicht eine Länge zwischen zwei bis drei Meter und ein Gewicht zwischen 150 und 300 kg im ausgewachsenen Zustand.
Besonders während ihrer Wanderschaft ins Mittelmeer, zu den Laichplätzen nahe den Balearen oder am Golf von Sidra (Libyen), passieren die Thunfische die Fischgründe an der Algarve.
Wann ist die Laichzeit des „Atum“?
Vor der Laichzeit, die von Juni bis Juli stattfindet, gelten die Thunfische als besonders schmackhaft.
Je nach Gewicht gibt es für den Thunfisch, den „Atum“ verschiedene Bezeichnungen.
Nur grosse Thunfische über 110 Kilo werden als Atum bezeichnet. Zwischen 100 und 40 Kilo Gewicht werden die mittleren Thunfische „Atuarro“ genannt, zwischen 35 und 15 Kilo „Albacora“ und „Cachorreta“ für die Thunfische unter 10 Kilo.
Die Geschichte des Thunfischfangs in Portugal
Die erste Erwähnung des Thunfischfangs in Portugal wird auf das Jahr 151 datiert.
Man geht davon aus, dass die Römer den Thunfisch auch als Zutat für ihre legendäre Fischpaste „Garum“ verwendeten.
Während der Maurenzeit wurde der Thunfischfang durch Fangvorrichtungen, die so genannten „Almadrava“ verbessert.
Nach der christlichen Rückeroberung war das Fangrecht für Thunfisch der portugiesischen Krone vorbehalten.
Ein Jahrhundert später siedelten sich Fischer aus Sizilien und Genua an der Algarve an, die den portugiesischen Fischern erfolgreich ihre Art des Fischfangs lehrten.
Während der Zeit des Marquês de Pombal, im 18. Jahrhundert bis in die 70er Jahre des vergangen Jahrhunderts war die letzte Goldene Zeit des Thunfischfangs an der Algarve
Über den Rückgang der Thunfischschwärme wird viel gerätselt.
Denn neben dem zunehmenden Fischfang wurden auch andere Gründe, wie die Salzgewinnung, die zunehmende Motorisierung, die Verschmutzung durch die Minen von São Domingo, deren Abwasser über den Guadiana ins Meerwasser gelang, diskutiert.
Auch das Überfischen von Sardinen und Makrelen, wichtige Nahrungsmittel von Thunfischen, kann dazu beigetragen haben.
Allerdings hat sich der Thunfisch nicht ganz von der Algarve verabschiedet.
Ganz im Gegenteil haben sich in den vergangenen Jahren die Thunfischschwärme wieder leicht erholt.