Wie sieht eine traditionelle Krippe im Algarve aus?
Kein Stall mit Esel und Ochs, aber dafür Orangen und Weizen?
Es ist Advent und vielerorts werden Krippen aufgestellt mit dem Stall in Bethlehem, Maria, Josef und dem Jesuskind in der Krippe. Eine traditionelle Krippe aus dem Algarve würde sicherlich nicht als solche erkannt werden, denn die sieht ganz anders aus.
Wie sieht die traditionelle Krippe im Algarve aus?
Die traditionelle Krippe im Algarve ist auf einer Treppe aufgebaut, die sich nach oben verjüngt. Am Ende steht das Jesuskind.
In wohlhabenden Häusern sind die Stufen mit handgestickten Leinentischdecken bedeckt. So wird der Hochaltar der Kirchen imitiert. In einfachen Häusern wird auf eine Kommode mit einer weissen Spitzentischdecke bedeckt.
Das Jesuskind befindet sich in der Mitte. Auf oder neben den Stufen befinden sich „searinhas“, Samen und Sprossen von Getreidesamen sowie Orangen, Nüsse und Blumen oder verschiedene Gemüsesorten, auch Gewürze wie Myrte, Lorbeer, Rosmarin oder die Weihnachtsbeere und Wollmispel.
Segen für das kommende Jahr
Der Altar wird mit Orangen dekoriert. Wenn sich Getreidesprossen wie von Weizen oder Hafer in der Krippe befinden, wird das volkstümlich als ein Segen verstanden. Das Jesuskind segnet es damit „die nächste Aussaat viel Brot geben wird“.
Die traditionelle Krippe im Algarve wird mit Dankbarkeit dekoriert, mit dem was geerntet wurde, mit was der Gemüsegarten und eigene Anbau gegeben hat. Mit dem Segen des Jesuskindes wird auf ein reiches Jahr gehofft, indem das Brot nicht fehlt, sprich in dem es genug zu essen gibt.
Krippenparcours in Alte
Wer sich für die Tradition der Krippen interessiert, sollte den Krippenparcours in Alte begehen, einem der schönsten Dörfer im Algarve. Die Krippen können bis 6. Januar 2020 besichtigt werden.