SOS Azulejo
Die portugiesische Bezeichnung Azulejo (dt.: Fliesen, Kacheln) leitet sich vom arabischen Al Zulaij ab, was soviel wie kleiner polierter Stein bedeutet.
Die portugiesische wie auch spanische Kachelmalerei ist ein Mitbringsel der Mauren, die im Mittelalter weite Teile Portugals, wie die Algarve, beherrschten.
Sie wurde von einheimischen Handwerkern übernommen und ist heute ein bedeutendes kulturelles Gut.
Unvorstellbar – die Algarve ohne Azulejos!
Wer Portugal kennt und auch die Algarve mit ihren maurischen Erbe schon einmal besucht hat, kann sich nur schwer dieses Land ohne Azulejos vorstellen.
Die Kachelkunst schmückt Kirchen, wie auch öffentliche und private Häuser, Denkmäler oder Parkbänke.
Sie findet sich in grossformatigen Wandmosaiken wie auch in kleinen Verzierungen bis hin zur Hausnummer.
Azulejos im Visier von Dieben
Vor ein paar Jahren hatte sich in Portugal der Diebstahl von Azulejos gehäuft.
Die portugiesischen Kacheln wurden dreist von historischen Kirchen oder schützenswerten Denkmälern gestohlen.
Betroffen sind leerstehende Landhäuser und Quintas wie auch namhafte Bauwerke, das Castelo de Säo Jorge in Lissabon oder das Convento dos Capuchos in Sintra.
Vor ein paar Jahren wurde deshalb die Aktion SOS Azulejo ins Leben gerufen um den Kunstraub einzudämmen.
In Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen wird über den Raub des portugiesischen Kulturgutes aufgeklärt und sensibilisiert.
Auf der Webseite http://www.sosazulejo.com finden Eigentümer Hinweise, wie sie sich besser vor dem Kunstraub schützen können, es finden sich Fotografien gestohlener Azulejos mit der Bitte um Mithilfe bei der Aufklärung.
Käufer historischer Azulejos erhalten Tipps. Interessenten sollten bei einer Kaufabsicht beispielsweise stets den genauen Herkunftsnachweis einfordern.
Zwischenzeitlich hat sich die Zahl der Kunstdiebstähle in Portugal verringert.
Dennoch heisst es aufpassen, dass die eindrucksvollen Azulejos dort bewundert werden können, wo sie hingehören: an den Wänden portugiesischer Denkmäler und Häuser.