Schildkrötennachwuchs an der Algarve
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Wo gibt es Schildkröten Nachwuchs in der Algarve? Vogelbeobachtung ist an der Algarve ein Touristenmagnet und wird derzeit stark gefördert. Neben der Vielfalt an Vögeln gibt es noch andere, interessante Tiere an der Algarve wie Schildkröten. Genaugenommen die europäische Sumpfschildkröte, (Emys orbicularis) portugiesisch: cágado-de-carapaça-estriada.
Schildkröten – Bedrohte Tierart der Algarve
Nachdem die europäische Sumpfschildkröte bereits zu den bedrohten Tierarten in Portugal zählt und in vielen anderen europäischen Ländern auf der roten Liste steht, wurde das iberische Projekt «LIFE Cágados» ins Leben gerufen, um die Population an der Algarve zu vergrössern.
Dazu wurden vor zwei Jahren schwangere Weibchen gefangen und in das RIAS, (Centro de Recuperação e Investigação de Animais Selvagens da Ria Formosa), mit Sitz in Quinta de Marim in Olhäo gebracht um deren Nachwuchs über die ersten Monate im Leben zu helfen, die zu den schwierigsten im Leben einer Schildkröte gehören.
Vergangene Woche wurden nach zwei Jahren 40 Zöglinge dort ausgesetzt, wo die Mütter zuvor gefangen wurden. So sind die Chancen grösser, dass sich der sensible Nachwuchs in Freiheit gut eingewöhnt.
Wo wurden die Schildkröten an der Algarve ausgesetzt?
An der Algarve wurden die Schildkröten im Verwaltungskreis Loulé, nahe Almancil in der Lagune von Säo Lourenço, Quinta do Lago Sul, Dunas Douradas und Garrão ausgewildert. Im betreuten Gebiet des Projektes konnte die Schildkröten-Population bereits um ein Drittel erhöht werden.
Bedrohung durch Invasoren
Ein Grund für das Aussterben der heimischen, sehr sensiblen Schildkrötenarten sind Invasoren wie beispielsweise die Buchstaben-Schmuckschildkröten, portugiesisch: tartaruga da Florida“.
Dabei handelt es sich um exotische Zierschildkröten aus Tierhandlungen, die nicht endemisch in Portugal vorkommen. Sind die Tiere für die Tierhaltung zu gross geworden, werden sie oftmals an Lagunen, Flüssen oder Seen ausgesetzt.
Dort bedrohen die aggressiven Eindringlinge die heimischen Arten, die u. a. kleiner sind, seltener und weniger Eier legen.
Aufruf an Schildkrötenliebhaber und Halter
So ist mit der Auswilderung des Schildkrötennachwuchses auch ein Aufruf an Schildkrötenbesitzer verbunden. Zum einen dürfen heimische Schildkrötenarten nicht aus Seen oder Flüssen entwendet werden.
Wer bereits Schildkröten mitgenommen hat, kann die Tiere in Tierauffangstationen wie RIAS in Olhäo, Instituto da Conservação da Natureza e das Florestas (ICNF) in Lissabon oder im Parque Biológico in Gaia abgeben. Dort werden die Tiere wieder auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.
Auch gekaufte Tiere, die zu gross geworden sind, können dort abgegeben werden. Von dort werden die Schildkröten an Kleintierzoos oder Tierparks weitergegeben.
Dadurch kann sich der Bestand an der Algarve wieder erholen und die europäische Sumpfschildkröte von der roten Liste für bedrohte Tiere wieder gestrichen werden.