Portugal und die Algarve verstehen
Inhaltsverzeichnis
Im südwestlichsten Winkel der iberischen Halbinsel liegt Portugal. Die Grenzen sind nach Osten und Norden zu Spanien und im Westen und Süden der Atlantische Ozean.
Audio Teil 1 Bevölkerten andere Kulturen Portugal? Sind Portugal und Spanien iberische Geschwister?
Audio Teil 2 Portugiesische Küche, Musik und die Algarve
Sind Portugal und Spanien iberische Geschwister?
Zum Hoheitsgebiet gehören auch die Inselgruppe der Azoren und Madeira. Die Hauptstadt ist Lissabon (Lisboa). Der südlichste Teil von Portugal, ist die Algarve.
Bevölkerten andere Kulturen Portugal?
Noch bevor dieses Gebiet seinen Namen bekam wurde es bevölkert. Die ersten dürften wohl die Iberer gewesen sein, vermutlich aus Nordafrika.
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Als nächste folgten die Phönizier welche das südwestliche Ende Europas vor den Griechen und Römern besiedelten. Im Laufe der Zeit kamen die Kelten aus dem Norden dazu, die sich mit den Iberern vermischten (sog. Keltiberer).
Einer dieser Stämme trug den Namen Lusitaner, welche dann im Lateinischen namensgebend für das Land wurden. Während der Zeit der Völkerwanderungen gründeten Sueben und vor allem Westgoten hier ihre Reiche.
War das maurische Herrschertum ein besonderes Kapitel in der Geschichte Portugals?
Im Jahre 711 erobern die Mauren das Land, Portugal wird Teil des Kalifats von Córdoba.. Am Ende des 15. Jahrhunderts werden die Mauren von der iberischen Halbinsel wieder vertrieben.
Während der Zeit ihrer Besiedelung prägten die Mauren das Land und auch die Algarve. Sie führten neue Bewässerungsmethoden ein und pflanzten Zitrusfrüchte, Mandel- und Johannisbrotbäume an. Das führte zu einer Verbesserung der Landwirtschaftlichen Erträge.
Auch total neue Bautechniken und Architekturstile (Hufeisen-bögen, Azulejos) erhalten Einzug. Auf der ganzen Halbinsel entstehen großartige Palastanlagen und Moscheen.
In den Natur- und Geisteswissenschaft waren die Araber zu dieser Zeit dem Abendland überlegen. Auch in der Algarve zeugen die vielen Azulejo Arbeiten vom Einfluss dieser vergangenen Zeit.
Meistens werden die arabischen Eroberer als brutal und gewalttätig dargestellt. Allerdings sollte auch hier daran erinnert werden dass die wenigsten Eroberungen, auch von Seiten der Christen, unblutig verliefen.
Jedoch war diese Periode geprägt von gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz, welche die Christen, Juden und Muslime einander entgegenbrachten.
Sind Portugal und Spanien iberische Geschwister?
Die Situation erinnert eher an David und Goliath. Die Geschichte ist geprägt von Rivalitäten zwischen beiden Völkern.
Wenn man auf der Landkarte die iberische Halbinsel betrachtet, dann versteht man den Wunsch der Spanier, die ganze Halbinsel zu besitzen. Doch die Portugiesen und die Bewohner der Algarve sind da verständlicherweise anderer Meinung.
Portugal wurde als eigenständige Grafschaft schon im 11. Jahrhundert gegründet („Condado Portucalense“, Grafschaft von Portucale); diese erhielt 1093 Heinrich von Burgund, den Stammvater der ersten portugiesischen Königsdynastie.
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Im Jahre 1143 erlangte Portugal erstmals seine Unabhängigkeit um sie aus dynastischen Gründen wieder an die Spanier zu verlieren. 1640 errang Portugal wieder seine Unabhängigkeit von Spanien und behielt diese bis heute.
Hinterliessen die verschiedenen Kulturen ihre Spuren in der Algarve?
Portugal und auch die Algarve sind reich an Zeugen vergangener Kulturen. Man findet überall noch spuren und es lohnt sich diesen zu folgen.
Sehr interessant sind die Einflüsse auf die spätere Architektur mit ihrem einmaligen manuelinischen Baustil.
Damit eng verbunden sind die Azulejos, den farbigen Kacheln, welche als Dekoration von Wänden oder als Fussboden Beläge dienen. In der Algarve sieht man viele Strassennamen auf Azulejos.
Viele der portugiesischen Kathedralen wurden unter dem Einfluss der Romanik und Gotik erbaut. Am Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich dann unter König Manuel I eine eigene portugiesische Stilvariante, der manuelinische Stil, welcher sich durch Elemente der Frührenaissance, maurischer und orientalisch-indischer Einflüsse auszeichnet.
Die Stilrichtung zeichnete sich durch eine ausgeprägte Freude am Dekor mit naturalistischen Details aus der Welt des Meeres und der Seefahrt aus.
Wunderbare Beispiele für die portugiesische Architektur sind das Hieronymitenkloster in Belém (Vorort von Lissabon) im manuelinischen Stil.
Auch die Kathedrale „Sé“ in Lissabon, wo sich an einem Fassadenteil noch Reste des römischen Baustils befinden.
Dann ist der Justizpalast in Lissabon, ein eindrückliches Beispiel für moderne und strenge Architektur.
Auch die Burg und die Kirche des Ritterklosters von Tomar aus dem frühen 16. Jahrhundert und die Abteikirche „Santa Maria da Vitória“ von Batalha sind ein Hauptwerk der portugiesischen Spätgotik
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Und ein anderes Beispiel ist der als Wahrzeichen von Porto geltende Turm „Torre dos Clérigos“ und die Kathedrale von Braga im Stil der Romanik.
Was bietet die portugiesische Küche?
Die lusitanische Küche ist sehr vielfältig, tendiert aber zur Hausmannskost. Viele Einflüsse in die portugiesische Küche kamen von den Entdeckungsfahrten.
Wie auf der ganzen Welt, so hat auch jede Region Portugals eigene Spezialitäten, mit verschiedenen Fleisch- und Fischsorten oder Meeresfrüchten.
Bacalhau spielt eine zentrale Rolle in der portugiesischen Küche. Das kommt von der Seefahrertradition. Es heisst, dass durchschnittlich pro Person 7 kg Bacalhau verzehrt werden und es dafür für jeden Tag des Jahres ein anderes Rezept geben soll.
Weitere Spezialitäten sind die gegrillten Sardinen, ein Muss, wer sich in Portugal aufhält. Neben Fisch gibt es auch andere Gerichte.
Mit Kohl, typischen Brotsuppen und verschiedenen Fleischgerichten geht es eher schwer in der portugiesischen Küche zu und her.
Und auch Süsspeisen gibt es viele, so ist an Weihnachten der Süssreis ein traditionelles Essen und das Pastel de Nata eine Leckerei für Zwischendurch.
Portugal ist als Weinland bekannt. Einige portugiesische Weine gehören zu den besten der Welt. Zwei Weinspezialitäten sollte jeder Portugalreisende kennen lernen, den spritzigen Vinho Verde und den Portwein.
Spurensuche in der portugiesischen Musik
In den meisten Fällen denkt man bei portugiesischer Musik an den Fado. Er kann sehr melancholisch sein.
Ganz eng ist diese Musik mit dem Wort „saudade“ (Sehnsucht) verbunden und entstand vermutlich aus einer Vermischung der Lieder von portugiesischen Seefahrern mit den Rhythmen afrikanischer Sklaven.
Auch in den früheren portugiesischen Kolonien verbreitete sich der Fado ebenfalls und hat sich zur kapverdischen Morna einer Cesária Évora und zum brasilianischen Choro weiterentwickelt.
Die bedeutendste Fado-Künstlerin war Amália Rodrigues.
Jede Region Portugals besitzt einen eigenen Folklorestil (Ranchos Folclóricos).
Die portugiesische Musik- und Tanztradition hat sich in Brasilien mit der Tradition der Sklaven aus Angola zur Samba gemischt und ist auch in Portugal sehr populär.
Noch nicht Urlaub in Portugal oder im Algarve gemacht?
Portugal bietet zu jeder Jahreszeit und für jeden Geschmack etwas, für Singles und Familien.
Es hat wunderbare Strände, Weltklasse Golfplätze (vor allem in der Algarve). Auch zieht es immer mehr Fahrradfahrer im Frühling und Herbst in die Algarve.
Portugal ist mit dem Flugzeug in drei bis vier Stunden erreichbar. Ob sie in Porto (Norden), in Faro (Süden) oder in Lissabon (Mitte) landen, es lohnt die südwestlichste Ecke Europas und speziell die Algarve kennen zulernen.
Die schönsten und beliebtesten Städte der Algarve
Albufeira ist die bekannteste Destination der Algarve
Albufeira bietet alles, was man sich für ein Urlaubsziel wünscht. Der Strand ist riesig, es gibt tolle Urlaubsaktivitäten und die schnieke Altstadt ist voller Restaurants, Geschäfte und Bars. Der „Strip“ ist eine Strasse für das Party People. Es gibt viele Möglichkeiten für Tagesausflüge von Albufeira aus, für diejenigen Besucher, die mehr als nur Sonnenanbeten wollen.
Lagos - Geschichte und atemberaubende Kliffs
Die atemberaubenden Küste von Lagos ist geprägt von massiven Sandsteinfelsen, breiten Stränden und kristallklarem Wasser. Lagos liegt am westlichen Rand der Algarve und ist eine der faszinierendsten und interessantesten Städte der Region. Entlang der Küste befinden sich die berühmten Felsformationen der Ponta da Piedade. Lagos eignet sich für Besucher, die mehr als nur Sonne, billiges Essen und Trinken wollen. Das Nachtleben ist mehr Restaurant und Essen basiert und eigent sich nicht für Party People.
Tavira - Das heimliche Juwel der Algarve
Tavira ist eine entspannte und traditionelle Stadt an der Algarve. Die Stadt ist Ideal für Paare, welche die authentische Seite Portugals entdecken möchten. Tavira eignet sich nicht für Partygänger, sondern für alle Besucher, die einen ruhigen und erholsamen Urlaub in einer wunderschönen Stadt verbringen möchten.
Vilamoura - Die Jet-Set Stadt der Algarve
Die ganze Stadt wurde als exklusives Reiseziel aufgebaut, das sich um den grossen Yachthafen konzentriert. Im Hafen finden sich super teure Yachten. In Vilamoura hat es sechs Meisterschaftsgolfplätze. Das macht es interessant für einen Golfurlaub. Vilamoura ist schick, stilvoll und trendy.
Faro – Die Hauptstadt der Algarve
Faro verfügt über ein interessantes historisches Zentrum, das von alten maurischen Mauern umgeben ist. Vom Yachthafen aus starten Bootstouren, die den Nationalpark Ria Formosa erkunden und einige der ruhigsten Strände der Algarve besuchen. Faro selbst ist geeignet für Kurzaufenthalte. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung ist Faro ein guter Ausgangspunkt, um die Algarve zu erkunden. Ausserhalb von Faro liegt der Flughafen.
Praia da Rocha - Gute Alternative zu Albufeira
Während der Sommersaison zieht Praia da Rocha viele Besucher an. Das führt dazu, dass es sehr lebhaft ist. Es gibt einen grossen Strand mit kleinen Buchten. Das Resort verfügt über unzählige Bars, Restaurants und Geschäfte. Praia da Rocha ist ideal für Menschen, die einen unterhaltsamen und geselligen Urlaub wünschen. Wer Kultur sucht, ist hier am falschen Platz.
Quarteira - Budget Vilamoura
Quarteira hat einen viel besseren Strand als Vilamoura. Eine grosse Promenade erstreckt sich über die Länge des Strandes. Quarteira bietet preiswerte Unterkünfte, Essen und Trinken. Leider hat die Stadt aber keinen Charme.
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