Aljezur – Sehenswürdigkeiten in der Westalgarve
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Aljezur war lange Zeit ein Geheimtipp für Portugalreisende und Liebhaber der Algarve und das aus vielen Gründen.
Wo liegt der Algarve-Kreis Aljezur?
Der Algarve-Kreis Aljezur befindet sich im Nordwesten der Algarve. Er grenzt im Norden an das Alentejo, im Osten an Monchique, im Südosten an Lagos, im Süden an Vila do Bispo und im Westen an den Atlantik. So liegt er zwischen dem Monchique-Gebirge und dem Meer und hat eine ca. 40 km lange Meeresküste.
Zum Conselho (zu Deutsch: Gemeindeverwaltungskreis) Aljezur gehören die Gemeinden Aljezur, Bordeira, Odeceixe und Rogil.
Aljezur – am Rande der Algarve
Für die meisten Touristen liegt Aljezur am Rande der Algarve. Zwei Wochen Urlaub reichen da oft nicht, um auch noch den Westen der Algarve zu erkunden.
Für viele Touristen sind mit dem der Festung von Sagres und dem Leuchtturm am Cabo de São Vicente zwei Sehenswürdigkeiten im Südwesten erreicht, die ausreichen, um sich ein Bild dieser herrlichen Region zu machen.
Wer die Westküste liebt, empfindet dies als angenehm, denn so bleiben die Liebhaber dieses Landstrichs der Algarve unter sich.
Was hat Aljezur zu bieten?
Die Küste des Concelho Aljezur ist geprägt von einer bis zu 70 m hohen Steilküste, die steil in den Atlantik abfällt mit mediterraner Flora, die schon Hemingway begeisterte.
Die Klippenkulisse wirkt rau und schroff. Hinter der Küste findet sich zum Monchique-Gebirge hin ein fruchtbares Land, dass dünn besiedelt ist.
Odeceixe und andere Strände
Die Strände im Westen der Algarve sind grösstenteils umgeben von Klippen aus Schiefergestein, in die kleine Flussläufe münden, die Odeceixe beispielsweise auch ihren Namen gaben.
Der Strand von Odeceixe wurde vor zwei Jahren bei den „7 Wundern Portugals“ zu einen der schönsten Strände in dieser Kategorie gewählt.
Umgeben von Felsenklippen mit feinkörnigem Sand mündet hier der Fluss, so dass hier ein Flussbad wie auch der Atlantik genossen werden kann.
Ebenso anziehend sind die Strände von Amoreira oder Bordeira – Carrapateira, die von Nordwinden geschützt sind oder Arrifana und Amado.
Die Teils breiten aber kurzen Strände eignen sich besonders für Familien. Der Strand „Praia das Adegas“ ist für Nudisten reserviert und auch Surfer schätzen den Westen der Algarve.
Alle Strände sind Teil des Naturparks Parque Natural Costa Vicentina e Sudoeste Alentejano.
Wo ist das Surf-Mekka der Algarve?
Wenn von Surfen in Portugal die Rede ist, fällt vielen zwar zuerst Ericeira oder Nazaré mit den berüchtigten Monsterwellen ein. Doch auch die wellenreiche Westküste der Algarve zählt dazu. Profis wie auch Anfänger werden hier nicht enttäuscht, ob bei Odeceixe oder am Strand von Amado.
Was bietet das Hinterland von Aljezur?
Aljezur, das Zentrum des Concelhos ist heute eine Kleinstadt, über der die alte Maurenburg aus dem 10. Jahrhundert thront.
Aljezur liegt nicht nur am Ende der heutigen Algarve sondern war auch der westlichste Zipfel des Maurenreiches aber keineswegs ein vergessener Landstrich.
Die Burgruine mit ihren 1,5 m dicken Mauern und neun Meter hohen Ecktürmen bieten einen guten Ausblick auf die Umgebung. Kleine Wachtürme in der Umgebung vervollständigten das Verteidigungssystem. Nach der Eroberung durch die Christen fiel die Festung an Dom Dinis von Portugal.
Zu dieser Zeit war der Fluss von Aljezur noch schiffbar und der natürliche Hafen von Aljezur war bedeutend. Handelsverbindungen bestanden nach Lissabon und Tavira, ebenso wie mit Kastilien und reichten bis Flandern.
Gehandelt wurde mit Tuch ebenso wie mit den typischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Feigen, Olivenöl. Das fruchtbare Land wurde vielfältig, wie auch für den Getreideanbau verwendet.
Das furchtbare Erdbeben von 1755 zerstörte hier, wie auch in vielen anderen Regionen Portugals nicht nur Gebäude sondern sorgte für einen tiefen Einschnitt in Handel und Wirtschaft.
Heute erinnert vor allem das Süsskartoffel-Festival im Herbst daran. Dennoch rentiert sich ein Stopp in Aljezur mit einem Spaziergang durch den alten Teil am Burghang und dem nach 1755 neu entstandenen Stadtviertel auf der anderen Seite des Flusses.
Historische Stätten in Aljezur und Umgebung
An historischen und archäologischen Stätten bietet Aljezur eine kleine Auswahl mit der Igreja da Misericórdia oder der Igreja Matriz de Nossa Senhora da Alva / Igreja Nova (zu dt. Kirche der Jungfrau der Morgenröte / Neue Kirche), das Stadtmuseum, das Museum für Sakrale Kunst und Museum „Casa Museu Pintor José.
Über den Klippen von Ponta da Atalaia thront Ribat de Arrifana, das zu den grössten maurischen Festungen der iberischen Halbinsel zählte.
In Ponta do Castello befinden sich Überreste einer maurischen Fischersiedlung und nahe Aljezur findet sich die Nekropole Corte Cabreira, eine Grabstätte aus der Bronzezeit.
Westalgarve zu Fuss, per Seekajak, Pferd oder Velo
All das lässt sich auf vielfache Weise erkunden. Statt Surfen kann an den Stränden ein Ausflug mit dem Seekajak unternommen werden. Zu Lande gibt es wunderschöne Wanderwege oder Ausflüge zu Pferd und Esel, wer fest im Sattel sitzt.
Fahrrad-Abenteurer reizt häufig die 902 m lange Strecke abwärts vom Foia, dem höchsten Berg der Algarve zur Küste von Aljezur.
Kaum zu glauben, dass Aljezur noch immer ein Geheimtipp der Algarve ist!