Warum ist das Feuchtgebiet in Lagoa so wertvoll?
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Was kommt nach dem Durchbruch zur Erhaltung der Alagoas Brancas? Warum ist das Feuchtgebiet in Lagoa so wertvoll? Was machte die öffentliche Sitzung in Lagoa zur Erhaltung dieses wertvollen Naturgebietes deutlich?
Eine kleine Gruppe hat es geschafft, dass ein kleines Feuchtgebiet nicht verbaut wird, sondern geschützt wird. Viele Umweltverbände und Spezialisten haben die Bewegung zuletzt unterstützt, da das Gebiet von unschätzbarem Wert ist. Die erste, öffentliche Sitzung spiegelt dies wieder und gibt Anregungen für die Zukunft.
Bericht aus der öffentlichen Sitzung über die Zukunft der Alagoas Brancas
„Alagoas Brancas schützen: Warum und wie“ war die Frage, die mehr als 30 Experten am 20. April zu beantworten versuchten. Es war ein intensiver Tag harter Arbeit und des Wissensaustauschs zu verschiedenen Aspekten und Themen, der im Convento de São José in Lagoa stattfand.
Die Initiative begann mit der Präsidentin des Vereins Cívica Cidade da Participação, Ana Marta Costa, die nicht nur die Bedeutung der Sitzung hervorhob, die „den Beginn einer fruchtbaren Arbeit zwischen allen Parteien markieren“ soll. Sondern auch das Zusammentreffen so vieler Experten aus verschiedenen Gebieten, die sich in Lagoa versammelt haben. Um zum Schutz der natürlichen und kulturellen Werte dieses Feuchtgebiets beizutragen.
Der Bürgermeister von Lagoa, Luís Encarnação, erinnerte an die verschiedenen Schritte dieses langen Prozesses und sagte, es sei ein wichtiger Moment gewesen, bei dem sein Blick auf die Zukunft gerichtet sei.
Anabela Blofeld, das bekannteste Gesicht der Bewegung zur Rettung von Alagoas Brancas (MSAB), sagte emotional, wie glücklich es sei, einen Raum voller Menschen zu sehen, die sich auf das gleiche Ziel konzentrieren.
Der Präsident der Portugiesischen Botanischen Gesellschaft, João Farminhão, erwähnte die Bedeutung der Gemeinde Lagoa auf nationaler Ebene in Bezug auf die Botanik. Er sprach von dem wertvollen, ökologischen Aspekt des Gemeindegebietes. Das von der Küste als Korridor, zu den Reisfeldern und nach Vale da Parra führt sowie Alagoas Brancas miteinschliesst.
Der Moment war auch durch die Schenkung eines Exemplars des Buches „Sites of botanical Interest in Continental Portugal“ an Präsident Luís Encarnação gekennzeichnet, zu deren Autoren João Farminhão zählt.
Alagoas Brancas: Vergangenheit und Gegenwart
Anschliessend gab es drei Vorträge in Form eines Überblicks über die Vergangenheit und Gegenwart von Alagoas Brancas. Anabela Blofeld blickte auf den Kampf der Bewegung in den letzten sieben Jahren zurück, immer mit dem Ziel, dieses Gebiet zu schützen.
Sie stellte die 2019 vom Kultur- und Naturschutzverein Almargem durchgeführte Studie vor, die der Charakterisierung dieses Feuchtgebiets diente. Anhand der wissenschaftlichen Daten wurde die Bedeutung der Erhaltung und Klassifizierung dieses Gebietes aufgezeigt.
Judite Fernandes, von der Studiengruppe Raumplanung und Umwelt (GEOTA). Sie wies im im Rahmen der Biophysik und aufgrund des Gewässers der Alagoas Brancas auf die Notwendigkeit hin. Dieses Gebiet als überschwemmungsgefährdete Zone (ZAC) zu deklarieren und es in die REN (Reserva Ecológica Nacional) aufzunehmen.
Die Spezialistin machte auch auf die Karstbeschaffenheit des Untergrunds und die entsprechende Gefahr bei einer weiteren Bebauung an diesen Karststandorten aufmerksam.
Bioblitz 2024 Ergebnisse
Anschliessend wurden die Ergebnisse des am 18. Februar durchgeführten Bioblitzes, einer Expertengruppe aus verschiedenen Fachbereichen, vorgestellt.
Jael Palhas, Forscher am „Center for Functional Ecology“ der Universität Coimbra. Er stellte den botanischen Wert von Alagoas Brancas vor und konzentrierte sich dabei auf hydrobotanische Daten. Die zusammen mit mehreren Experten der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) und der Universität der Algarve gesammelt und analysiert wurden.
Der Forscher wies auf die Einzigartigkeit und nationale sowie internationale Bedeutung der botanischen Gemeinschaft von Alagoas Brancas hin. Er betonte, dass dies der einzige Ort in Portugal sei, an dem diese acht botanische Arten gleichzeitig vorkommen. Damit einer der wenigen in Europa sowie weltweit mit diesen Merkmalen ist.
Jael Palhas setzte den botanischen Reichtum des Ortes sogar mit einer „Mini-Doñana“ gleich.
Margarida Cristo, Forscherin am Algarve Sea Science Center (CCMAR) an der Universität der Algarve, präsentierte Daten über wirbellose Wassertiere. Sie hob das Vorkommen von Daphnia magna hervor, der im Roten Buch der Wirbellosen Portugals als gefährdet (VU) eingestuft wird. Sie verwies auf die Notwendigkeit, das ganze Jahr über Proben zu nehmen, um mehr und bessere Kenntnisse über diese bedrohten Wassertiere zu erlangen.
Judite Fernandes von GEOTA sprach zudem über „Schwammstädte“ – Städte der Zukunft, die den Wasserkreislauf nachahmen. Er präsentierte einige Vorschläge, insbesondere im Hinblick auf territoriale Managementinstrumente. Massnahmen, die der Gemeinde Lagoa nicht nur zur Erhaltung der Natur dient. Sondern auch dem Schutz materieller Vermögenswerte und der Sicherheit seiner Bewohner.
Rui Félix vom portugiesischen Schmetterlingsschutzzentrum (TAGIS) präsentierte die Daten zu Insekten. Während Julieta Costa von der portugiesischen Gesellschaft für Vogelforschung (SPEA) sich auf bekannte Daten zur Avifauna konzentrierte. Die verschiedenen Arten hervorhob mit bestätigter Brutstätte in der Gegend.
Die Präsentationen zeigten einstimmig und unbestreitbar die Bedeutung dieses Feuchtgebiets und die Notwendigkeit weiterer Bewertungen und Studien. Um die bereits gesammelten Informationen zu vervollständigen“, betonte der Verein Almargem.
Am Vormittag war auch Zeit für Fragen aus der Öffentlichkeit. Es wurden Fragen zur Beteiligung der verschiedenen anwesenden Einrichtungen (Wissenschaft, Verbände und NGOs) an der Planung des von der Gemeinde durchzuführenden Projekts gestellt.
Anabela Simão, Vize-Bürgermeisterin der Stadt Lagoa, garantierte das Kooperationsinteresse der Gemeinde nicht nur mit den an der technischen Untersuchung beteiligten Experten, sondern auch mit den anwesenden Verbänden.
Nachdenken über die Zukunft
Die zweite Hälfte der öffentlichen Sitzung, die am Nachmittag stattfand, war dem Nachdenken über die Zukunft gewidmet. Es begann mit einer „fruchtbaren Dynamik von Arbeitsgruppen». Die darauf abzielte, die Arbeitsgrundlagen für die nächsten Schritte in diesem Feuchtgebiet zu schaffen“, erklärt Almargem.
Die multidisziplinären Expertengruppen waren in vier Strukturierungsthemen unterteilt: Besichtigung und Besuche der Alagoas Brancas; Umwelterziehung; Renaturierung und strategische Planung.
„Ziel war es, die Anwesenheit von Dutzenden Experten vor Ort zu nutzen, um Strategien zu skizzieren und auf die dringendsten Fragen zu reagieren. Sowohl in Bezug auf die Terminplanung als auch auf die Operationalisierung. Um die Empfehlungen leichter umsetzen zu können“, fügt der Verein hinzu.
Anschliessend wurden die Ergebnisse der Gruppendynamik durch einen Sprecher jeder Gruppe der Öffentlichkeit präsentiert und die Sitzung für Fragen geöffnet.
Es gab einen Gedankenaustausch zwischen verschiedenen Gruppen und Anregungen zur Umsetzung. Die Mitarbeiterin von Almargem, Anabela Santos, stellte klar, dass ein detaillierterer Bericht erstellt wird. Der alle Informationen der Gruppendynamik enthält und an die Gemeinde Lagoa gesendet wird. Ziel ist es damit Beiträge zum Masterplan zu leisten, den die Gemeinde für das Gebiet entwickeln soll.
Zum Abschluss fand ein runder Tisch statt, der von der Journalistin Elisabete Rodrigues von der Zeitung Sul Informação moderiert wurde. Daran nahmen teil der Regionaldirektor des Instituts für Natur- und Waldschutz (ICNF), Joaquim Castelão Rodrigues, der Direktor der Portugiesen Umweltbehörde. Verwaltung der Hydrographischen Region Algarve (APA-ARH Algarve), Pedro Coelho, Stadtrat der Gemeinde Lagoa, Mário Guerreiro, Vertreter von Umwelt-Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Domingos Leitão, Vertreter der Akademie, Jael Palhas und Ângela Rosa von der MSAB-Vertreterin.
Unter den vielen angesprochenen Themen äusserten alle Vertreter den Wunsch, bei der Entwicklung eines „vorteilhaften und realisierbaren strategischen Plans für das Gebiet“ zusammenzuarbeiten.
Es wurde auch erwähnt, dass ein Co-Management-Modell, das bereits in anderen Schutzgebieten an der Algarve erfolgreich getestet wurde. Für Alagoas Branca geeignet sein könnte