Die Araukarie in der Algarve
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Die Araukarie in Portugal. Hochgewachsen werden Araukarien, auch an der Algarve, schnell von herumschweifenden Blicken eingefangen. Sie finden sich in Parkanlagen ebenso wie auf so manchem portugiesischen Anwesen, ob gross oder klein.
Im Vergleich zu eher kleineren Anwesen, wirken Araukarien oft wie Giganten im Vorgarten. Wer meint, dass beim Pflanzen nicht an Grösse und Wuchs der zur Familie der Araukariengewächsen gehörenden Koniferen gedacht wurde, der täuscht sich, zumindest bei den Portugiesen.
Es heisst, dass Araukarien bei Portugiesen den Rang von geliebten Einzelkindern haben. Statt Farbe wechselnde, Laub abwerfende Bäume, werden symmetrisch, gut gewachsende, genügsame und wenige Schmutz verursachende Araukarien bevorzugt.
Bei dem immergrünen Baum handelt es sich um keinen endemischen Baum.
Wie kam die Araukarie an die Algarve?
Araukarien stammen aus Argentinien, Chile und Südbrasilien. Andere Araukarienarten sind in Neukaledonien, der Norfolkinsel, Australien und Neuguinea verbreitet.
Der deutsche Botaniker, Geograph, Zoologe und Forschungsreisender Eduard Friedrich Poeppig führte die Araukarie in Europa ein. Nicht geklärt ist jedoch welche Art, da wir Archibald Menzies die Araukarie Araucaria araucana, bekannt als Chilenische Araukarie, Andentanne oder Schuppentanne, verdanken.
Bei den an der Algarve anzutreffenden Araukarien dürfte es sich ebenfalls um die Chilenische Araukarie handeln, da diese im Gegensatz zu anderen Arten, frostunempfindlich sind.
Bis zu 30 m und mehr können Araukarien hoch werden. Aufgrund fossiler Funde wird das Alter dieser Bäume auf 50 Mio. Jahre datiert. Araukarien zählen somit zu den ältesten Baumarten der Welt.
Araukarien besitzen mehrere tiefgehende Wurzeln. Die unteren Zweige werden nach etwa hundert Jahren abgeworfen und der Stamm wird sichtbar.
In Chile wurde die Araukarie aufgrund dieses langen und geraden Stammes gerne als Nutzholz geschlagen und so stark reduziert. Das führte dazu, dass der Handel mit Araukarien mittlerweile verboten ist und sie als «selten» auf der Roten Liste geführt werden.
Besonderes über Araukarien
Obwohl wir Araukarien an der Algarve als hohe Bäume kennen, wachsen sie sehr langsam. Sie erreichen ein hohes Alter, so dass es noch 1’300 – 2’000 Jahre alte Exemplare gibt.
Erst nach vielen Jahren, ca. im 30. Sommer, erscheinen die Blüten, die zweihäusig verteilt sind.
An männlichen Araukarien hängen zylindrische Zapfen, während die weiblichen Blüten in auffälligen etwa 15 cm grossen, aufrechten, kugeligen Zapfen stehen, die nach ein bis drei Jahren zerfallen und die reifen Samen fallen lassen.
Sie sind bis zu vier cm lang, ca zwei cm breit und essbar.
Welche Bedeutung hat die Araukarie?
Während die Araukarie an der Algarve, wie im gesamten Portugal, als besonderes Schmuckstück den Garten ziert, hat sie in ihrer Heimat in Chile, auch eine religiöse Bedeutung und diente den indigenen Völkern als Nahrungsquelle.
Bei den Pehuenche, den Ureinwohnern Südmittelchiles, wird sie als Mutter verehrt. Es wird um eine gute Zapfenernte wie auch für ein langes Leben für Kinder und Alte gebeten.
Zu einer Mittsommerzeremonie wird sich um eine perfekt gewachsene Araukarie versammelt, die als magische Brücke zwischen Erde und dem Universum gilt.
Wo finden Sie schöne Exemplare in der Algarve?
Augen auf heisst es an der Algarve, denn immer wieder finden sich schöne Exepmplare wie in der Gartenanlage vor der Igreja Matriz in Loulé, bereits weit sichtbar oder auf dem INUAF-Gelände, zwischen Burg und Rathaus.
Ein besonders schönes Exemplar findet man in Monchique. Die Araukarie der Quinta da Vila wurde aufgrund seiner Form als Baum des öffentlichen Interesses klassifiziert.
Nicht täuschen lassen sollte man sich von manchen hochgewachsenen Araukarien an der Küste, hinter denen sich nur Handymasten verbergen!