Der Rizinus (Ricinus communis)
Wir kennen weniger seine Blüten und Blätter. Dafür ist seine abführende Wirkung bei vielen bekannt. Das aus den Tropen stammende Gewächs finden wir heute auch an der Algarve.
Der Rizinus stammt ursprünglich aus den Tropen, möglichweise auch aus Ostafrika. Er zählt zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiadeae) Heute trifft man ihn auch verwildert in Europa an.

Rizinus (Ricinus communis)
Während er in nördlicheren Lagen nicht winterhart ist, ist er an der Algarve dagegen ein immergrüner Strauch, der vier bis zehn Meter hoch werden kann.
An der Algarve findet man den Rizinus auch als Zierpflanze in so manchen Gärten. Die rötlich wirkende Pflanze mit den roten Narben der weiblichen Blüten und den kugeligen Kapselfrüchten ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
Auch die grossen Blätter des Rizinus, die sich in fünf, sieben oder neun ungleiche lanzettliche Lappen teilen und am Rand gezähnt sind, bieten einen schönen Anblick.
Wie wird der Rizinus verwendet?
Er gilt als hochwirksames Abführmittel und gleichzeitig auch als giftig. Wie passt das zusammen?
Die Pflanze an sich ist nicht giftig. Nur die Samen sind äusserst giftig. 2 Samen sind bereits die tödliche Dosis für einen Erwachsenen.
Aus diesen Samen wird das bekannte Rizinusöl gewonnen. Die Toxine gehen jecdoch nicht in das gepresste Rizinusöl über.
Das Rizinusöl ist eines der bekanntesten und wohl wirksamsten Abführmittel. Bis in unsere Tage gab man Kindern häufig Rhizinusöl für eine bessere Verdauung.

Rizinus (Ricinus communis)
Vielleicht ist der unangenehme Geschmack des Rizinusöls, dem einen oder anderen noch in Erinnerung?
Das Öl wird von der Haut gut angenommen und so verwendet man Rizinusöl auch in medizinischen und kosmetischen Produkten. In Indien massiert man die Brüste nach der Geburt mit Rizinusöl, um die Milchbildung anzuregen.
Kennen Sie Rizinusschrot?
Die beim Auspressen gewonnenen Rückstände der Rizinusfrüchte werden als stickstoffhaltiges Düngemittel verwendet. Rizinusschrot kann jedoch bei Menschen mit sensibler Haut Reizungen auslösen und so sollte beim Ausstreuen Handschuhe getragen werden.
Der Rizinus an der Algarve
Der Rizinus wird in Portugal Rícino, Palma Christi, Mamona oder Tabaibo genannt. Auf der Blumeninsel Madeira hat er einen eigenen Namen: dort nennt man ihn Carrapateiro.
In der portugiesischen Volksmedizin wird das Öl ebenfalls als Abführmittel verwendet. Man vermischt es mit Zitronen, Pfefferminzessenzen oder mit schwarzem Bier.
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