Archäologie an der Algarve?
Seit Tausenden von Jahren, seit der Frühgeschichte zieht es Völker und Menschen an diesen Landstrich durch Völkerwanderungen, Eroberungen oder anderen Gründen.
In Lagos, im Südwesten der Algarve, machte die Archäologin Maria João Neves und ihr Team im Jahr 2009 einen international einmaligen wie auch grausamen Fund: einen der ältesten Sklaven-Friedhöfe weltweit.
Ist die Algarve eine archäologische Schatzgrube?
An der Küste gibt es eine Reihe von ehemaligen Ausgrabungsstätten wie den Alcalar oder die römischen Ruinen der Abicada bei Portimão, die Menhire bei Vila do Bispo, die Dinosaurier-Fussspuren in Salema, die Ausgrabungen in Vilamoura, der Minen-Park Cova dos Mouros bei Vaqueiros, die Antas und Grabstätten bei Mealha und nicht zu vergessen Milreu ….
Das und die archäologische Museen der Algarve, in denen wertvolle Fundstücke besichtigt werden können sind interessierte Ziele für Archäologie-Begeisterte. Auch der Verein der Archäologie der Algarve bietet Vorträge und Besichtigungen von Ausgrabungsstätten an.
Mitmachen ist gefragt
Doch nicht nur anschauen ist gefragt. Immer wieder werden interessierte Hobbyarchäologen und interessierte Bewohner wie auch Urlauber an der Algarve eingeladen, selbst Hand anzulegen.
Archäologie-Workshops in Tavira – Algarve
Bis September haben Jugendliche und Erwachsene die Gelegenheit an Workshops im Labor zur Erhaltung und Restaurierung des städt. Museums in Tavira mehr über archäologische Arbeiten zu erfahren und selbst mitzumachen.
Anhand von Fischresten, Fragmenten von grossen Amphoren oder feiner Keramik und anderen archäologischen Materialien werden die notwendigen Arbeiten vermittelt, die im Labor vorgenommen werden, je nach Art des Fundstücks wie Waschen, Entsalzen, das Puzzeln von Scherben, die Metallbehandlung, die Aufbewahrung und vieles mehr.
Die halbtägigen, wöchentlichen Workshops sind kostenlos. Mehr Informationen gibt es unter: http://www.tavira.pt/site/index.php
Professionelle Archäologie an der Algarve
In der professionellen stehen aktuell Forschungen im Barrocal, dem Landstrich zwischen der Küste und der Serra der Algarve im Vordergrund. Lange stellte diese Region eine Forschungslücke dar.
Besonders interessant ist das Gebiet zwischen den heutigen Städten Silves und Loulé, das bislang noch nicht Gegenstand systematischer archäologischer Forschungen war.
Dabei geht es um Untersuchungen über die Strukturen ländlicher Siedlungen der römischen Provinz Lusitania, die landwirtschaftliche Nutzung wie Öl- und Weinherstellung, Getreideanbau und Viehzucht wie auch bergbauliche Tätigkeiten abseits wichtiger Verkehrswege wie den antiken Strassen oder dem Fluss Aráde.
Derzeit erfolgen Ausgrabungen an den Orten Corte und Barradas im Gemeindekreis Silves und Espargal bei Loulé durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena, unter der Leitung von Dr. Dennis Graen, Lehrstuhl für klassische Archäologie.
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