Der Sauerklee – Frühlingstupfer im Algarve
„Trevo amarelo“ oder sauer macht lustig im Algarve und anderswo …
Der Frühling ist da und macht den Algarve grün mit vielen Farbtupfern. An vielen Stellen blüht es gelb. An Mauern spitzt er ebenso hervor wie am Wegrand oder er macht sich auf so manchen Wiesen breit. Die Rede ist vom nickenden Sauerklee, dem „trevo amarelo“, wie er im Algarve genannt wird.
Welcher Sauerklee blüht im Algarve?
Mit 700 bis zu 800 Arten gibt es weltweit so viele, dass es nicht verwundern darf, dass der Sauerklee sich auch im Algarve breit macht. Er darf trotz Namensähnlichkeit nicht mit Kleearten, vor allem mit den Hülsenfrüchtlern verwechselt werden.
Im Algarve leuchtet vor allem der nickende Sauerklee (oxalis pes-caprae L., Syn.: Oxalis cernua Thunb.) mit seinen gelben Blüten. Er wird auch Ziegenfuss-Sauerklee oder Bermuda-Sauerklee genannt. Er bevorzugt Kulturland und findet sich oft unter Baumkulturen und gehört im Frühling hier zum Landschaftsbild.
Ursprünglich stammt er aus Südafrika und ist mittlerweile in weiten Teilen des Mittelmeerraumes, auf den portugiesischen Festland und den Inseln sowie auf den Kanaren eingebürgert. Er wurde vermutlich von dem Genueser Mönch Carlo Giacinto eingeführt, der Anfang des 19. Jahrhunderts Kurator der Floriana, der Botanischen Gärten auf Malta war.
Invasor mit Potential?
Wenn wir bedenken, dass wir ihn im Frühjahr, ab Dezember bis April fast überall antreffen, ist dies fast nicht vorstellbar, dass es sich um keine endemische Pflanze handelt.
Als Invasor heisst es also aufpassen. Über die positiven oder negativen Effekte des Sauerklees auf die heimische Flora wurde in Portugal bereits geforscht. Da er vor allem auf Kulturland spontan gedeiht wurde er an der Universität in Coimbra bereits unter die Lupe genommen. Wie sich gezeigt hat, besteht eine schlechte Nachbarschaft zum portugiesischen Kohl, dem „couve galega“. Andere negativen Auswirkungen sind noch nicht bekannt.
Hat der nickende Sauerklee Heilwirkungen und ist er essbar?
Auch hier wie anderswo stecken sich viele Kinder den säuerlich schmeckenden Stängel in den Mund. Generell heisst es, dass er ähnlich wie die anderen Sauerkleearten verwendet werden kann.
Gewarnt wird allerdings vor grossen Mengen, da die Pflanze Oxalsäure enthält, was zu Erbrechen, Durchfällen und Schluckbeschwerden führen kann. Starke Vergiftungen zeigen sich durch einen unregelmässigen Puls und einen sinkenden Blutdruck.
Auch Tiere wie Schafe, Hasen, Hamster oder Meerschweinchen sollen nicht zu viel davon fressen, da es sonst zu Magen-Darmbeschwerden kommen kann.
In der portugiesischen Volksmedizin findet sich nichts über ihn als Heilpflanze oder als Nahrungsmittel. Damit ist er hübsch anzusehen und nur mit Vorsicht geniessbar.
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